Univ.-Prof. Mag. Dr. Klaus-Börge Boeckmann
Als eine Alternative zum "klassischen" Referat und auch aus praktischen Gründen (zusätzliche Referatsplätze in Sitzungen, die sonst nicht abgehalten werden könnten) habe ich in einigen Seminaren ein bis zwei Online-Termine mit sogenannten "virtuellen Referaten" angeboten. Bis zu zwei ReferentInnen-Teams pro Einheit haben für diese virtuellen Referate Materialien auf die Lernplattform gestellt und Diskussionen zu diesen Materialien bzw. zu ihren Referatsthemen moderiert.
Bestandteile eines solchen Referats waren mindestens:
- ein Input z.B. in Form eines Textdokuments oder einer Präsentation
- eine Beschäftigung mit dem Input durch ein Quizz
- ein Diskussionsforum zur Diskussion des Referatsthemas oder spezieller von den ReferentInnen gestellter Diskussionsfragen
Technisch müssen die ReferentInnen dafür als "Abschnitts-Designer, Assistenzlehrer" freigeschaltet werden, was bedeutet, dass Benotungen und Aufgabenbeantwortungen über die Lernplattform für diese Personen nicht mehr möglich sind.
Die ReferentInnen haben Ihre Aufgabe zumeist sehr ernst genommen und eine Menge Material angeboten, teils eher zu viel. Die Reaktion der Studierenden war geteilt: Alle fanden, dass die Online-Termine einerseits arbeitsintensiver als die Präsenztermine des Seminars waren und andererseits mehr Flexibilität in der Zeiteinteilung erlaubten. Einige wünschten sich Online-Termine für jedes Seminar, andere meinten, Online-Termine sollten nur dann abgehalten werden, wenn ein Präsenztermin ausfallen müsste. Aus der Sicht des Seminarleiters war der Vorteil, dass sich an den Diskussionsforen auch Studierende beteiligen mussten, die sich in den Präsenzterminen an keiner Diskussion beteiligt haben.